Warum Vokabelpauken nicht funktioniert…

Vokabelpauken ist die Idee einer Druckbetankung mit neuen Informationen – und diese Idee macht einfach keinen Sinn. Vera F. Birkenbihl hat Vokabelpauken einmal „kognitives Vakkum“ genannt. Warum?

Ganz einfach – lernen ist die Umgestaltung von Informationen (kognition). Wenn wir eine Information stur auswendig lernen, führt das so gut wie nie zur Umgestaltung von Informationen. Was ist mit der Umgestaltung gemeint?

Lesen Sie „Auto“, ist die visuelle Umgestaltung dieser vier Buchstaben das Bild, das Sie vor sich sehen. Sie sehen diese viereckige Kiste mit vier Rädern, das ist die kognitive Leistung. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erinnerung, neuen Verknüpfungen – alles das ist der Lernprozess. Je interessanter das wahrgenommene für Sie ist, desto schneller der kognitive Prozess, die Umgestaltung.

Vokabelpauken liefert isolierte Informationen, die wir nicht wirklich wahrnehmen können. Im schlimmsten Fall bauen wir Verbindungen auf wie zum Beispiel AutoCar, AutoCar, die wir dann wieder mühsam trennen müssen, um Sie verwenden zu können.

Noch dazu werden die Vokabeln im Regelfall nicht gehört. Und was wir nicht hören, können wir nicht sprechen. Für das Erlernen einen neuen Sprache gelten die gleichen Regeln wie beim Aufbau der Muttersprache – erst hören (hunderte von Wiederholungen), dann sprechen.

Wiederholtes Hören führt zur korrekten Aussprache. Beispiel Muttersprache – wiederholtes Hören führt zur Wiedergabe eines „astreinen“ Dialektes, den wir nur durch Hören übernehmen (natürlich nur, wenn unsere Eltern Dialekt sprechen).

Die Mehrheit der Asiaten (Chinesen, Koreaner, Japaner) pauken unglaublich engagiert Vokabeln. Und trotzdem zählen Sie zu den weltweit schlechtesten Fremdsprachen Lernern. Ein weiterer, entscheidender Effekt in der De-Kodierung – Wörter mit zwei oder mehr Bedeutungen werden in der De-Kodierung im Kontext trotz abweichender Übersetzung erkannt und es wird ein entsprechendes Sprachgefühl entwickelt. 

Aktives Lernen führt zur aktiven Umgestaltung von Informationen, und innerhalb kurzer Zeit ist es uns möglich, unsere inneren Bilder mit weiteren Audio Codes zu verbinden (das Bild der viereckigen Kiste mit vier Rädern erscheint, wenn wir Auto, Car oder Coche hören). Gehirngerechtes Lernen mit der KOSYS Methode steht für positive Gefühle und einfache Lernfortschritte.

Mein Dank geht an dieser Stelle an Vera F. Birkenbihl (1946 – 2011). Dank dieser außergewöhnlichen Frau und meiner Mentorin hat sich seit Mitte der neunziger Jahre meine Wahrnehmung zum Lernen und Sprachtraining von Grund auf verändert. Und natürlich gilt mein Dank auch Heinrich Schliemann, der bereits 1848 erste Sprachkurse auf der Basis der De-Kodierung publizierte.

Josua Kohberg, Vera F. Birkenbihl, Heinrich Schliemann
Josua Kohberg, Vera F. Birkenbihl, Heinrich Schliemann – gehirngerechtes Sprachenlernen in chronologischer Reihenfolge

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